dieses Werk hat ausschließlich die Geschlechterliebe zum Thema und handelt nur von einem einzigen, dafür aber sehr ungleichen Paar, denn im Gegensatz zum alternden Mann bleibt die Frau fast ein Kind und ist bloß Teil seiner paradiesischen Fantasien, die sich in loser Folge zu einer Art erotischem Märchen verdichten und beschwören, was man alles mit einem Mädchen erleben könnte, wie es einem auf der Welt niemals begegnet.
Elseff Hobschar
die Hungrigen trinken zuwenig
ISBN 978-3-8334-8546-6
Paperback
112 Seiten (Neuauflage, kürzer als Erstausgabe)
€ 14,80
... vernichtend ist ihre unersättliche Zuneigung und auf schiere Verzweiflung gegründet. beide sind einander dermaßen zugetan,
daß es abenteuerlich und regelrecht zur Qual wird. die Hingabe dabei ist Wahnsinn und tritt somit in einen eklatanten Gegensatz
zu sonstigen Beziehungen zwischen Mann und Frau, die vergleichsweise langweilig und oberflächlich erscheinen. ihre gemeinsamen
Momente sind beinahe der Tod, und nichts anderes ist die Liebe überhaupt, wofür das Leben gerne aufgegeben wird. desgleichen die
ungezügelte Lust auf das andere Geschlecht verkehrt sich teilweise in das Gegenteil: den abgenötigten Verzicht und eine erzwungene
Enthaltsamkeit. manisch, lasziv, spleenig und dekadent, so geht es zu. jedoch sind all dies nur fantastische und deviante
Eigenschaften des amourösen Zusammenlebens auf einer Welt, die sich ohneeinander kaum ertragen ließe. hier mögen sich zwei bis
zum Äußersten, und fieberhaft und derangiert lieben sie gegen alles an. neben abgelegenen Landschaften und einem heimeligen
Zuhause werden zu ihren endzeitlich anmutenden Aufenthaltsorten auch leerstehende Treppenhäuser, gottverlassene Schrottplätze
und stillgelegte Fabrikhallen sowie allerlei Hinterhöfe, Baustellen und Kellerräume, indem sie diese zweckentfremden und dort
als Randständige ihre überströmende und zunehmend zum Wahn werdende Wonne traumverloren und weltvergessen ausleben, um auf
waghalsige und folgenschwere Weise einer sinistren und ins Obsessive und Ekstatische gesteigerten Passion nachzugehen. derart
wird der unendliche Naturgeist zum Sinnbild ihres überirdischen und tollkühnen Einswerdens, das entsprechend grenzenlos und
urgewaltig ist, und gegenseitige Vergewaltigung ist dann das letzte Zeugnis einer immer zerstörerischer werdenden Leidenschaft,
die schließlich zum Selbstzweck wird und nichts übrigläßt, auch von ihnen persönlich kein bißchen ...
« zurück